Seitdem For Honor
das erste Mal vorgestellt wurde, bin ich sowas von begeistert von dem Spiel. Ninjas,
Ritter und Vikinger die sich gegenseitig bekämpfen? Mehr kann man nun wirklich nicht verlangen! Anfangs
hieß es, das Spiel wird komplett auf den Mulitplayer aus sein und es sollte
nicht einmal eine Kampagne geben. Gut für mich soweit, es sollte eben ein PvP
orientiertes, kompetitives Spiel werden. Doch nachdem der Aufschrei nach einer
Story so groß war, entschied sich Ubisoft doch noch eine Story einzubauen. Auf
dem ersten Blick: „ Juhu! Eine Story ist doch immer gut“. Auf dem zweiten Blick
habe ich mich jedoch gefragt „ Muss das sein?“.
Nun fragt ihr euch wieso ich bedenken habe was die Story von
For Honor angeht. Ich zweifle nicht unbedingt daran, dass die Story schlecht
werden könnte. Mit den überfallenden Vikingern, den Ehre bewahrenden Samurai
und den Pflichtgesteuerten Rittern kann man sich irgendetwas anfangen. Das
Problem hierbei liegt jedoch nicht daran, dass insgesamt eine Story existiert,
sondern dass der Fokus des Spiels ganz klar der Onlinemodus sein soll. Ich gehe
davon aus, dass durch die Entscheidung dass die Story überhaupt entwickelt
wird, diese (vermutlich) nicht allzu lang ist und man danach seine Zeit wohl
auch eher im Multiplayermodus verbringen soll. Ich meine das komplette
Kampfsystem ist immerhin auf den Zweikampf mit anderen Spielern ausgelegt.
Zudem kommt auch, dass ich nicht glaube, dass das Prinzip von For Honor im
Soloplay Spaß macht oder Sinn ergibt.
Wieso ich das glaube? Die Kämpfe sind absichtlich so
aufgebaut, dass man seinen Gegner strategisch austricksen soll, Attacken antäuschen,
ihn verwirren, unerwartet zuschlagen, ihn blocken usw. Das Ganze ist also sehr
strategisch aufgebaut. Jeder Kampf ist sowas wie ein kleines, brutales Schachspiel.
Ich glaube nicht, dass man ein so hohes Glücksgefühl bekommt, wenn man gerade
einen KI gesteuerten Gegner besiegt hat, oder bringt es euch Spaß, nur gegen
euren PC Schach zu spielen? Der Storymodus fungiert in meinen Augen also eher
als so etwas, wie ein riesiges Training, oder ein Tutorial, jedenfalls was das
Gameplay angeht.
Nun noch zu einem anderen Punkt der mich besorgt. In dem
momentanen Trailern der zur Gamescom 2016
veröffentlicht wurde, sieht man die 3 Fraktionen mit jeweils 4 verschiedenen Klassen.
Also 12 spielbare Charaktere. Jeder einzelne soll sich in seinen Eigenschaften
komplett von den anderen unterscheiden, was auch sehr interessant aussieht. Diese Charaktere kann man zwar gestalten indem
man Rüstungsteile freispielt und somit an der einen oder anderen Stelle
schwächer oder stärker ist, jedoch werden sich die 12 Charaktere auch mit
verschiedenen Rüstungsteilen nicht anders spielen.
Man hat also zwölf spielbare, einzigartige Charaktere. Verglichen
mit anderen Multiplayerspielen die einzigartige Charaktere bieten, sowie
Overwatch mit 22 Helden, Dota 2 und League of Legends mit jeweils sogar über
100, sind das relativ wenige Charaktere.
Dies könnte (vielleicht) nach vielen Stunden eintönig werden.
Das alles ist, zugegeben, sehr spekulativ. Vielleicht hat
man noch nicht alle Charaktere gesehen die es zu Start der Spiels gibt,
vielleicht werden auch noch Charaktere per (hoffentlich nicht erwerbliche) DLCs
eingebracht, oder das einzigartige und frische
Kampfsystem macht so viel Spaß, dass man auch mit weniger Charakteren auf lange
Zeit klarkommt, immerhin ist das System etwas komplett neues. Ich habe also
keine Angst dass das Spiel keinen Spaß bringen wird, keinesfalls, nur dass es
auf sehr lange Sicht eintönig werden könnte. Jedoch bleibe ich dabei, dass eine Kampagne in diesem Spiel unnötig ist.
tl;dr:
-Das Spielkonzept macht für mich in einer Kampagne gegen
computergesteuerte Gegner keinen Sinn.
-Ich habe Angst, dass die Charaktere zu wenig für Spielspaß
in einem großen Zeitraum sein könnten.
-Das Spiel wird jedenfalls trotzdem relativ lange Spaß bringen können.
-Es sind Vikinger, Samurais und Ritter die sich die Köpfe
eindreschen. Das allein ist ein Kaufgrund!